Gedichte, Seite 5

Ich hatte nur wenige Tage zu leben, doch war mir in ihnen,alles gegeben.

Ich kam aus dem Dunkel,das Dunkel war mild,ich hatte Angst,doch die Angst zerrann.

 Das Licht nahm sich meiner in Güte an, mich hungerte sehr,ich wurde gestillt.

Dann ging ich ohne Schmerzen und Leid zurück in die alte Geborgenheit.

So hab ich des Menschen Teil erfahren wie andere in achzig Jahren.

~ Bergengrün ~

Den ganzen Tag lausche ich auf seinen Schritt,

sein Pfeifen, seine süße Melodie.

Ich lausche, bis die Stille meine Kehle einschnürt.

 Lieber Gott, du weißt,

dass ich mein Leben dafür gäbe,

seine Stimme wieder zu hören.

Noch einmal zu spüren die Berührung

seiner jungen, erwartungsvollen Hand.

Dazustehen und ihn spielen zu sehen,

Und den Stolz zu fühlen,

der in mir wie eine Flamme auflodert.

Ich würde mein Leben dafür geben,

sage ich-

und doch würde ich es nicht tun.

Ich muss hier bleiben und meine Pflicht erfüllen,

 bis ich mir das Recht verdient habe,

von hier zu verschwinden.

*Elsie Robinson*

Mutterader

Ein einzelnes Auge brennt auf meiner Stirn,

ich grabe durch deinen Tod.

Sichte die schichten,

horte jeden Glimmer.

 Hier,

ein Stapel ungelebter Träume.

Und hier,

ein Haufen Schuld und Selbstanklagen,

verwehte Berührung.

Meine versteinerte Liebe.

Geschwärzt durch den Verlust,

grabe ich

tiefer und tiefer

nach der Mutterader.

--Anita Hiffington--

 

Mutterliebe

Die Sterne sind nun dein Zuhaus',
ich konnte dich nicht halten;

am Abend leuchten sie zu Hauf', meine Lieb wird nie erkalten.

Du bist im Wind der mich liebkost,

im Regen der mich küsst;

 nun endlich lasse ich dich los, weil du stets bei mir bist.

Du schenkst mir warme Sonnenstrahlen,
wenn ich verzweifelt bin;

du wirst mir bunte Blätter malen,

erhellst mir meinen Sinn.

Ich schick dir einen Luftballon,
mit Liebe prall gefüllt;

er steigt gen Himmel, fliegt davon,

und Freude mich umhüllt.
Ich denk' an dich an jedem Tag,

ich hab' dich nie verloren;

niemand ahnt, wie ich dich mag,

denn ich hab Dich geboren


~~~ Für Simon von Mami Anke ~~~

Für alle Sternenkinder

Ein Engel wird dich tragen ,
aus dieser kalten Welt .
Ein Engel wird dich tragen ,
auch wenns uns nicht gefällt .

Die Schmerzen sind vorrüber ,
für dich , mein Kindelein .
Zurück bleiben die Lieben ,
du lässt uns nun allein .

Ein Engel wird dich tragen ,
fliegt mir dir zum Herrn der Welt ,
Ein Engel wird dich tragen ;
der HERR hat`s so bestellt .

~~~ Petra Leis Dezember 2000 ~~~

Ich rufe in den Himmel hinauf,
schläfst Du schon oder bist Du noch auf?
Hat sich das Leben auf der Erde gelohnt?
Hat Dich der liebe Gott dafür auch belohnt?
Hast Du Sehnsucht nach mir? Ich möchte wissen, wie geht es Dir?
Denkst Du an mich?
Ich glaube schon, doch sicherlich!
Weißt Du, ich denk jetzt grad an Dich,
aber das weißt Du ja sicherlich.
Dein Sternchen suche ich jeden Tag,
weil ich Dich nicht vergessen mag!
Ich möchte Dich noch einmal wieder sehen,
doch ich weiß das kann jetzt noch nicht geschehen,
denn bis dahin muss noch mein ganzes Leben vergehen.
ich versuche das Beste daraus zu machen,
und lerne wieder neu zu lachen.
Ich weiß es geht dir gut,
und das macht mir neuen Mut.
Weißt Du, ich vermisse dich noch immer so sehr, denn mein Leben ist seit
Deinem Tod so schwer.
Ich denk noch oft an die schönen Jahre zurück, die ich mit Dir verbracht.
Weißt Du, das ist das, was mich heute noch fröhlich macht!

Dieses Gedicht möchte ich meiner Mutter widmen, die im Juli '01 verstorben
ist...


~~~ Ralf Stamm ~~~

Brief eines Himmelskindes ...

Daddy,

sei nicht traurig

denn im Himmel ist es großartig

Ich weiß, daß die Zeit, in der wir getrennt sind, 

dir wie eine Ewigkeit vorkommt

aber für mich ist die Zeit wie eine Sekunde

Ich bin immer bei dir DADDY

wenn Du jemals daran zweifeln solltest

dann halte inne und lausche

Ich flüstere dir sanft ins Ohr

Kannst du mich hören, DADDY?

Ich sage: Ich liebe Dich

und bevor du es weißt

werden wir wieder zusammen sein

In Liebe,

Dein himmlischer Sohn

Kleine Knospe

Noch sind die Bäume ohne Laub, der Himmel ist grau,

aber die Vögel zwitschern schon, bald werden die Blätter der Bäume

durch die Kraft der ersten Sonnenstrahlen spriessen, es wird Frühling.

Im Frühling hatten wir sie gepflanzt, eine zarte kleine Rose

während des Sommers behütet und umsorgt, damit sie im Winter aufblüht

doch in einem Eisregen am Ende des Sommers ist sie erfroren

die zarte kleine Knospe bleibt verschlossen, nur der Zauber unserer Liebe

lässt sie in unserem Herzen aufgehen und niemals mehr verblühen.


aus: Es ist Liebe

Neun Monate lang
wirst du erwartet
dein Werden und Wachsen
mit Hoffen und Bangen erspürt
du hast schon einen Namen
und Raum zum Leben
bist allen willkommen
doch du kommst
und kommst nicht an
dein Kommen
fordert Abschied zu nehmen
du bist nicht zu haben
du mußt losgelassen
hergegeben werden
an den Ursprung kehrst du zurück
ohne in dieser Welt zu leiden

Neun Monate lang
warst du bei uns
als ein Geschenk
als eine Verheißung
in jeder Stunde
in jeder Minute
die Leere
die du hinterläßt
schmerzt tief
es ist
als nähme die Nacht kein Ende
und doch -
ein neuer Tag
eine neue Verheißung
wird anbrechen


~~~ Margot  Bickel ~~~

Beschwerde

Liebt man dich im Himmel,

 so wie wir dich liebten auf Erden

und gibt es im Himmel auch Beschwerden?

Dann gehe hin und klage:

meine Mutter sei nicht in der Lage,

es zu verstehen

und du müsstest noch mal zu den Menschen gehen.

Außerdem wärst du noch zu klein

um hinter der Tür der Nacht zu sein.

Die Welt hätte dir noch so viel zu geben,

sag einfach, du wolltest noch mal mit uns leben.

Dann könnte ich alles leichter ertragen,

könntest du nicht bitte einmal fragen?

Du wolltest doch so viel erleben,

das ist doch Grund genug für Beschwerden.

Es vermissen dich alle so sehr

und allen fällt es schwer

hier ohne dich zu leben,

man muss uns doch eine Chance geben.

Argumentiere dort gut,

sage ihnen, deine Mutter ist voller Wut

sie will dich in die Arme schließen,

ein Leben ganz mit dir genießen.

Das muss man dort doch einfach verstehen,

vielleicht lässt man dich doch noch gehen.

Es sei denn, du willst nicht

und es ist dort sehr schön,

dann will und muß ich es verstehen.

~~~ Ulrike Fink-Bücher ~~~

Für Charlie

Nun steh ich schweigend hier an Deinem Grab
und streiche Dir in Gedanken noch einmal über das Haar.
In tiefem Schlaf liegst Du vor mir, 
so friedlich wie ein kleines Tier,
das einen Tag lang emsig war
und Deine Hilflosigkeit berührt mich, 
dass es mir die Kehle schnürt.

Hier an Deinem Grab zerrinnt das Wichtigste zur Nichtigkeit,
ratlos und voller Traurigkeit
steh ich nun vor Dir und empfind
so etwas wie Demut, Du kleines Kind.

Ich gehör mir nicht mehr allein,
nein, ganz frei werd ich nie mehr sein.
Nie ganz sorglos, ganz unbeschwert.
jede Entscheidung, jeder Schritt,
jeden Gedanken lenkst Du mit.

Nun , gute Nacht, Du kleiner Prinz.
Dein Leben war leider nicht lang,
weshalb es mir nicht gelang
für Dich zu sein , wer ich gern wär
fällt mir der Abschied von Dir so schwer,

Du kleiner wunderschöner Schmetterling.

~~ In Liebe, Deine Dich nie vergessende Tante Mandy ~~

Deine Geschenke

Du hast gegeben

die Sonne, das Licht

mit Lachen und Weinen in deinem Gesicht.

An süßen und bitteren

Tagen im Leben

hast du mir Zuversicht gegeben.

Du hast mir Zuversicht gegeben.

Du hast mich begleitet,

warst da,

allen Menschen immer ganz nah.

So wie ich dich kennen - und liebengelernt,

habe ich deine Art verehrt.

Dein plötzlicher Tod,

dein von mir gehen,

war unendlich schmerzhaft,

doch es ist geschehen.

Und bist du auch gestorben auf dieser Welt,

das Bild der Erinnerung

Dich am Leben erhält.

 Wenn der Sonnenschein gefriert

Du siehst, du fühlst, du weißt,

du brauchst nicht sehr weit zu gehen.

Wenn der Sonnenschein gefriert

Und Welten zerbrechen.

 

Du kannst den Gedanken nicht fassen,

er ist tot geboren.

Du siehst das Bild

In deinem Kopf wachsen,

da ist pulsierendes Blut,

aber wo ist das Leben?

Pulsierendes Blut ohne Leben?

 

Du weißt um

Deine eigene Bewusstlosigkeit,

die Ohnmacht in dir,

innere Hilflosigkeit,

und da ist keiner,

da bist nur du

und der Widerhall der Worte

in einer hohlen Statue.

 

Einige Träume gehen verloren,

andere halte fest.

Türen werden geöffnet,

komm und geh hinaus,

laß deine Gedanken spielen,

laß Steine wachsen,

und sieh, da ist mehr

als daß Flüsse nur fließen.

 Die Verwandlung eines Helden

Jeder Trauernde ist ein Held,

dem unsäglich viel zugemutet wird:

in einer total veränderten Innen – und Außenwelt

muß er Übermenschliches leisten.

Die Zeit der Trauer ist mehr als ein Aufenthalt in einem fremden Land –

Sie ist eine Reise in eine fremde Welt,

und der Trauernde lernt kennen,

dass Sprache von der Erlebniswelt des Fühlens

weit entfernt ist!

Sich mit dieser fremden Welt – innen und außen –

Vertraut zu machen, ist der Trauerprozess.

Wenn der trauernde Mensch sich den Gefahren dieser Reise aussetzt und seinen Weg durch das Unbekannte findet,

 kehrt er verwandelt zurück.

Aus: Trauer hat heilende Kraft

Du brauchst noch lange Zeit viel Geduld

mit Dir selbst. Du wirst nicht in Kürze wieder ein harmonischer Mensch sein,

sondern noch lange hin- und hergeworfen von deinen Stimmungen und Gedanken. Manchmal wirst du dich so empfinden, als seiest du selbst gestorben.

Starr und ohne Leben.

In den ersten Tagen hast du das so erfahren. Da war alles wie unwirklich, und nicht einmal die Tränen wollten kommen.

Du mußt wissen: Das ist nicht nur bei dir so.

Viele unendlichg viele erleben dasselbe.

Ein anderes Mal bricht es aus dir heraus.

Du hämmerst dagegen wie gegen eine verschlossene Tür.

Du wütest über dein Schicksal. Und vielleicht trifft dein Zorn sogar ihn, der dich allein ließ. Und weil du weißt, daß das ungerecht ist, hämmern von innen gegen dich die Schuldgefühle.

Dann mußt du wissen, daß das alles sein Recht hat, für dich selbst und für Ungezählte, die ihre Trauer erleiden.

~~~ Jörg Zink ~~~

Die Zwischenlandung eines Kleinen Engels

(Tod nach Frühgeburt)

Ein Traum der in Erfüllung ging:

Endlich ein eigenes Kind.

Etwas, das an seidenem Faden hing -

bedroht von Sturm und Wind.

Doch gut behütet in Mutter´s Bauch,

ganz weich und wohlig warm.

9 Monate, so ist es Brauch,

dann hält man es im Arm.

Doch plötzlich geht´s viel früher los,

die Wehen setzten ein.

Man denkt sich noch, was mach ich bloß,

das kann doch jetzt nicht sein!

Der kleine Mensch, er kommt zur Welt,

Die Chancen sind nicht gut.

Ein paar Minuten kämpft der Held,

mit allergrößtem Mut.

Die ganze Freude ist zerstört,

man weiß nicht wo man hingehört.

Man sieht das Kind so friedlich liegen,

man kann es in den Armen wiegen,

nur Atmen tut das Kleine nicht -

es hat auch noch nicht viel Gewicht.

Zu kurz war seine Zeit,

in Wärme und Geborgenheit.

Noch viel zu schwach war dieses Kind,

zu stark waren Sturm und Wind.

Was gibt der Hoffnung wieder Kraft?

Man sucht den kleinsten Stengel.

Vielleicht hilft die Gewissheit, das man´s schafft -

Es war die Zwischenlandung eines kleinen Engels!

~~~ Janne Andersen ~~~

Trauer


Tausende von Tränen fließen,
der Schmerz ist so groß,
dass man es nicht beschreiben kann.
Die Wunden so groß,
dass man sie nicht heilen kann.
Die Trauer so groß,
dass man sie nicht vergessen kann.

Doch die Tränen werden trocknen,
und der Schmerz wird leichter.
Die Zeit wird die Wunden heilen,
und die Trauer wird vergessen.

Doch vergessen werden wir nie die Menschen,
die wir liebten und die starben,
denn in unseren Herzen werden sie für immer weiter leben.

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